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Symptome von Burnout und ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebenswelt

    “Bei mir wurde ein Burnout diagnostiziert und jetzt bin ich krankgeschrieben. Ich komme damit nicht klar. Immerzu muss ich an die Arbeit denken. Was, wenn jetzt, ohne mich, alles zusammenbricht?”

    Klaus (Namen geändert) ist leitender Angestellter in einem mittelständischen Unternehmen. Er trägt viel Verantwortung, sowohl für die ihm unterstellten Mitarbeiter als auch für den reibungslosen Ablauf innerhalb der Firma. Jahrelang hat er sich in diese Position hineingearbeitet, hat immer mehr Aufgaben übernommen, die Verantwortung wuchs.

    “Bis der Stecker gezogen wurde.”

    So beschreibt Klaus das Gefühl der totalen Erschöpfung, die ihn nicht mehr weitermachen lies. Eine Erschöpfung so allumfassend und niederschmetternd, dass er nicht mehr weitermachen konnte. “Nichts ging mehr. Ich war körperlich und geistig total am Ende.”

    Anzeichen für das Burnout gab es viele.

    Da waren zum Beispiel diese vielen Situationen, in denen Klaus noch länger, noch härter gearbeitet hat. Seine Leistung wurde jedoch immer schlechter (verminderte Arbeitsleistung). Er hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren (Konzentrationsschwäche), er war rastlos, unruhig. Klaus hatte stetig mehr Angst zu versagen (Versagensangst mit innerer Unruhe), er ging nicht mehr zum Sport (Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse), schlief schlecht (Ein- und Durchschlafstörungen) und war gereizt (fehlende Emotionsbalance).

    Klaus litt immer öfter unter Rückenschmerzen, Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich und einem nervösen Magen. Außerdem griff er immer öfter zur Flasche, um sich “zu entspannen und abschalten zu können”.

    Durch seine anhaltende Anspannung passierten ihm immer öfter Fehler, seine Konzentrationsschwäche zeigte sich auch schnell im privaten Bereich. Seine Symptomatik wurde zur Belastung für seine Partnerschaft, so dass er auch hier immer wieder das Gefühl des Versagens erlebte.

    Von den Vorstufen zum eigentlichen Burnout ist es ein fließender Übergang.

    Klaus erkannte die Anzeichen nicht. Leistungsgewohnt, wie er war, erwartete er von sich, dass er “das Problem allein in den Griff bekommt”. Anstatt sich die einzelnen Aspekte seines Unwohlseins bewusst zu werden, versuchte er mit Härte, Ausdauer und Disziplin seiner Symptome Herr zu werden.

    Doch werden die Warnsignale überhört und tritt das Burnout ein, ist Lösung und der Weg raus kaum ohne therapeutische Hilfe möglich. Ebenso müssen sowohl private als auch arbeitsrelevante Konsequenzen gezogen werden, um zukünftig ein hilfreiches Umfeld zu erschaffen.

    Klaus ging zum Arzt. Seine absolute Erschöpfung in den Bereichen Emotionalität, Geist und Körper zeigte sich über sein gesamtes Alltagserleben. Es war ihm nicht mehr möglich, ohne Schwierigkeiten das Bett zu verlassen. Seine Denkleistung nahm auf allen Ebenen ab. Konzentration, Schnelligkeit im Denken, Fehlerfreiheit waren nicht mehr gegeben. Er zeigte deutliche Anzeichen von emotionaler Distanziertheit bis hin zu einer Gefühlsarmut.

    Da sich diese Symptome in der Wahrnehmung von Klaus recht schnell einstellten, wurde bei ihm ein Burnout diagnostiziert.

    Abgrenzung zwischen Burnout und Depression

    Im Vordergrund des Burnouts steht, dass in den meisten Fällen ein WOHER existiert. Es ist ein klarer Grund für den Erschöpfungszustand erkennbar.

    Im Fall von Klaus:

    • hoher Stresspegel
    • wenig Regenerationszeit
    • Schlafmangel
    • hoher Adrenalin, Noradrenalin und Cortisolspiegel im Blut
    • wenig Entlastungsmöglichkeiten

    Eine Depression hingegen tritt ohne erkennbare Gründe auf.

    Da Burnout jedoch keine eigenständige Diagnose ist, wird es meist als Zusatzdiagnose zu einer Depression oder eines Erschöpfungssyndroms gestellt.

    Und wie geht´s jetzt weiter?

    1. Klaus musste lernen, dass Abschalten, Ruhe einhalten, etwas für sich tun, sich einen Ausgleich suchen nichts mit Schwäche zu tun hat.
    2. Bestimmte, schädliche, Verhaltensweisen, wie z.B. die ständige Erreichbarkeit, das Überstunden absolvieren, Arbeit mit nach Hause nehmen und seinen gesteigerten Alkoholkonsum mussten reflektiert und verändert werden.
    3. Klaus lernte, wie ein gesundes Emotionsmanagement aussieht. Dies beinhaltete eine genaue Analyse seiner bisherigen Verhaltens- und Reaktionsmuster.
    4. Er lernte Entspannungstechniken sowohl für Notfallsituationen, als auch für den Alltag.
    5. Klaus lernte neue Routinen zu implementieren, die ihm halfen, den Entscheidungsstress im Alltag zu minimieren.
    6. Prophylaktisch baute er kurze Arbeitspausen in seinen Alltag ein.
    7. Er beschäftigte sich ausführlich mit SEINEN Warnsignalen und nahm sie zukünftig ernst.

    Hierbei war es unerlässlich, dass er in der Anfangszeit sehr engmaschig begleitet wurde. Heute kann Klaus seinem Leben wieder nachgehen. Er hat einiges verändert. Das Wichtigste jedoch war für ihn, dass er sich im entscheidenen Moment Hilfe gesucht hat.

    cu,

    Antje